OpenProject 6.0 – Was bringt das neue Major Release?
Vor knapp einem Jahr erblickte OpenProject 5.0 das Licht der Welt. Nun ist sein Nachfolger da: OpenProject 6.0. Damit folgen die OpenProject-Entwickler der eingelebten Tradition, im Jahresrhythmus ein Major Release zu veröffentlichen. Etwas ungewöhnlich ist diesmal, dass dem Major Release auf 6.0 kein Minor Release OpenProject 5.1 voraus ging. Der Releasewechsel vollzog sich direkt von 5.0.19 auf 6.0.
Was sind die signifikanten Unterschiede, die dieses neu Major Release auszeichnen? OpenProject gehört seit Tag 1 zu ionas und dem ionas-Server Small Business. Wir haben uns die Mühe gemacht und genau hingesehen.
In a nutshell: Neues in OpenProject 6.0
Das OpenProject-Team hatte sich für die Version 6.0 als oberstes Ziel gesetzt, die Anlage neuer Arbeitspakete zu beschleunigen und die Nutzung der Arbeitspakete zu vereinfachen. Geschafft haben Sie dies durch die nun geschaffene Möglichkeit der inline Anlage von Arbeitspaketen. Diese Änderung, die substantielle Änderungen unter der Haube von OpenProject nötig machte, ist die zentrale Neuerung von OpenProject 6.0. Weitere kleinere Änderungen sind die stärkere Einbindung der online Hilfe in OpenProject und die selektive Anpassung der graphischen Benutzeroberfläche. Auch das Wiki hat eine Überarbeitung erhalten.
Die schnelle inline Erstellung von Arbeitspaketen
Bei bisherigen OpenProject Versionen legte man Arbeitspakete über den Button „+Arbeitspaket“ an (siehe Abbildung 1). Daraufhin öffnete sich ein Fenster und man musste unmittelbar die relevanten Daten eingeben, um das Arbeitspaket zu speichern. Mit Version 6.0 gibt es nun die Möglichkeit, seine Arbeitspakete direkt in der Arbeitspaketübersicht zu erstellen – “inline” nennt OpenProject das. Das Arbeitspaket wird sofort angelegt. Detailinformationen lassen sich später nachtragen. Diese Funktion gibt es sowohl bei den globalen Arbeitspaketen, als auch bei den Arbeitspaketen eines Projektes.
“Inline” angelegte Arbeitspakete sind immer vom Typ ‘Tasks’, mit dem Status ‘New’ versehen und keiner Person zugewiesen. Will man das ändern, dann kann man dies ebenfalls in der Arbeitspaketübersicht ändern. Für eine detailliertere Bearbeitung der Arbeitspakete kann man natürlich weiterhin in die einzelnen Arbeitspakete absteigen.
Der große Vorteil der inline Arbeitspaketanlage: Es lassen sich sehr schnell eine ganze Liste neuer Arbeitspaketen anlegen (siehe Abbildung 2). Richtig praktisch ist die inline Erstellung von Arbeitspaketen beispielsweise, wenn man bei einem neuen Projektes schnell und unkompliziert alle relevanten Aktivitäten festhalten will.
Dies ist nicht die einzige Änderung an der Verwaltung der Arbeitspakete: Das Verhalten des Buttons „+Arbeitspaket“ wurde einfacher. Statt eines Dropdown-Menüs, über das man den Typ des Arbeitspakets auswählte, öffnet sich nun der Wizard zum Erstellen eines Arbeitspaketes.
Zusätzliche Einstellungen für Arbeitspakete
Neben der bereits erwähnten inline Erstellung von Arbeitspaketen, gibt es weitere Einstellungen für Arbeitspakete, welche man ändern kann. So kann man in den Arbeitspaket-Typen einstellen, welche Attribute in dem jeweiligen Typ aktiv sein und welche davon beim Erstellen eines Arbeitspaketes immer angezeigt werden sollen. Außerdem kann man festlegen, welche Arbeitspakettypen, in welchem Projekt verwendet werden sollen (siehe Abbildung 3). Auch wenn diese neue Funktion für viele Nutzer wohl nur geringen Nutzen stiftet, so ist sie für andere vermutlich ein Segen. Denn so lassen sich die Arbeitspakete sehr granular steuern und auf individuelle Bedürfnisse anpassen.
Die Änderungen an der Oberfläche
Die Oberfläche von OpenProject 6.0 wurde hier und da etwas überarbeitet. Wo früher in der oberen rechten Ecke der Benutzername stand, sitzt jetzt ein Avatar. Auch die Hilfe konnte von den Änderungen profitieren. Sie wurde fester in OpenProject integriert und verweist nicht mehr ausschließlich auf die OpenProject-Webseite. Eher unpraktisch – aus unserer Sicht – sind die verbliebenen Verlinkungen auf die OpenProject-Homepage gelöst. Klickt man diese an, so öffnen sich diese im aktuellen Tab und nicht in einem neuen. Es steht aber zu vermuten, dass dies in einer der kommenden Updates geändert wird.
Richtig gut ist das neu hinzugekommene geführte Tutorial. Sobald man sich erstmalig als Administrator anmeldet, startet es. Zusammen mit dem ebenfalls eingebundenen Einleitungsvideo findet man sich schnell in der Oberfläche zurecht. Nicht-Admins können sich das Video über die Hilfe ansehen.
Das Wiki im neuen Glanz
Am Wiki gab es keine großen Änderungen, aber auch Kleinigkeiten können erfreuen. Das Erstellen einer neuen Wiki Seite wurde vom Aussehen her an die anderen Menüpunkte angepasst. Der große grüne Button ist nicht zu übersehen und bringt einen schnell in den Wizard zum Erstellen einer neuen Wiki-Seite.
Ein kleines Manko gibt es allerdings: War das Inhaltsverzeichnis bisher auf der linken Seite zu finden, als Unterpunkt vom Wiki, so ist es nun in das Dropdown-Menü von „Mehr“ eingezogen (siehe Abbildung 3). Dies hat das Potenzial erfahrene OpenProject-Nutzer zu verwirren. Andererseits ist diese Änderung durchaus nachvollziehbar. Unter “Mehr” finden sich nun alle Einstellungsmöglichkeiten zum Wiki. Uns gefällt sehr gut, dass die neuen Bearbeitungsmöglichkeiten im Menüpunkt „Mehr“ nun auch die Möglichkeit bieten, den Namen der Wiki-Seite im Nachhinein zu ändern. Dies war bisher nicht ohne weiteres möglich. Ein nettes kleines Gimmick ist die “Historie“, über die man sehen kann, von wem und wann Änderungen ausgeführt wurden.
Fazit
Große und kleine Verbesserungen in OpenProject 6.0 sind nicht von der Hand zu weisen. OpenProject 6.0 ist nutzerfreundlicher, kohärenter und – für heavy User ganz wichtig – schneller geworden.
Unsere Empfehlung ist die Aktualisierung auf die neueste Version. Wurde OpenProject über die Paketquellen installiert, so ist das Upgrade denkbar einfach. Haben Sie OpenProject manuell installiert und benötigen Hilfe beim Upgrade, dann sind mit dem OpenProject Upgrade Service von ionas – Ihr Online Assistent auf der sicheren Seite. Kontaktieren Sie uns: info@datamate.org